Idee: Ein möglichst langlebiger Schuh mit “minimalem ökologischem Fußabdruck”. Dafür nutzt die Frankfurter Marke Ekn sanft gegerbtes Leder und bietet Ersatzsohlen für ausgelatschte Schuhe. Der bekannte Musiker Max Herre verleiht der Marke künstlerisches Flair.
Impact: Der Hauptbestandteil Leder ist grundsätzlich nicht das ökologischste Material, dafür ist es langlebiger als Alternativen und kann gut repariert werden. Für den Materialexperten Robert Groten ein überzeugendes Argument, zumal das Leder laut Ekn aus Abfällen der Fleischindustrie stamme und ohne Chromeinsatz gegerbt werde.
Glaubwürdigkeit: Ob die Sneaker wirklich einen „minimalen ökologischen Fußabdruck“ haben, bleibt unklar. Aber EKN kommuniziert offen den Zielkonflikt zwischen hoher Langlebigkeit und geringem CO2-Fußabdruck. Die Marke scheint es mit dem Fokus auf Haltbarkeit und Reparierbarkeit ernst zu meinen.
Was ist die Mission des Unternehmens?
Wenn man so will, beginnt die Geschichte von Ekn mit Max Herre, im Jahr 2014. „Ein Noel, so ein Skatertyp aus Frankfurt” habe sich damals bei seiner Agentur gemeldet, so erzählt es der Musiker in der Frankfurter Rundschau. Noel Klein-Reesink, der Skatertyp, hatte mehrere Jahre bei der Öko-Modefirma Hess Natur gearbeitet. Mit Nachhaltigkeit kannte er sich also aus. Und als Skater wollte er, „nachhaltige Schuhe aus der Öko-Bubble rausholen.” Dafür wünschte er sich Unterstützung durch den bekannten Musiker Max Herre und tatsächlich macht der frühere Freundeskreis-Rapper mit: Er designt einen eigenen Schuh für Ekn und singt bei der Eröffnung des ersten Sneaker-Geschäfts am Frankfurter Ostbahnhof. Mittlerweile ist er sogar mit fünf Prozent am Unternehmen beteiligt. Heute beschäftigt Ekn elf Mitarbeiter:innen und hat 2022 etwa 28.000 Paar Schuhe verkauft.
Seine Sneaker will Ekn so herstellen, dass sie möglichst langlebig sind. Deswegen setzt das Unternehmen vor allem auf Lederschuhe. Die Sneaker fertigt die Firma laut Website aus „reinen ökologischen Materialien unter fairen Bedingungen”. Er verspricht seinen Kund:innen damit ziemlich selbstbewusst einen „minimalen ökologischen Fußabdruck” .
Und funktioniert das auch?
Die Flip-Autor:innen Hannah Purner und Benedikt Dietsch haben mit Noel Klein-Reesink ein ausführliches Video-Interview geführt. Der Ekn-Gründer erzählte ihnen vom Max-Herre-Schuh und berichtete davon, was für ein kniffliges Unterfangen es sein kann, eine nachhaltige Sneaker-Marke aufzubauen.
Sind die Sneaker langlebig?
Die Schuhe, die Ekn verkauft, sind überwiegend aus Leder oder Kunstleder hergestellt. Leder gilt tatsächlich als sehr langlebiges Material. Wie lange nun ein Schuh von Ekn tatsächlich hält, lässt sich aber nicht genau sagen. Das Unternehmen habe dazu keine konkreten Tests durchgeführt, sagt Klein-Reesink. Aber das Ziel sei: Jeder Schuh soll auch unter harten Bedingungen mindestens ein Jahr halten.
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