Was ist das Problem?
Auf dem Pariser Klimagipfel 2015 einigten sich fast 200 Staaten auf ein globales Klimaabkommen. Das Versprechen: Man werde die Erderwärmung auf maximal 2 Grad, besser noch auf 1,5 Grad begrenzen – um die Welt vor den schlimmsten Folgen des Klimawandels zu bewahren. “Wir haben hier zusammen Geschichte geschrieben“, sagte die damalige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD).
Viele Staaten haben ihren Versprechen aber nicht die entsprechenden Taten folgen lassen. Dazu gehört auch Deutschland. Das 2019 beschlossene Klimapaket der Bundesregierung wird nach Ansicht der meisten Expert:innen nicht ausreichen, um die eigenen Klimaziele zu erreichen. Eine detaillierte Bewertung des Klimapakets stammt vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und dem Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change). Ottmar Edenhofer, Direktor des PIK, fasst sie so zusammen: „Das Klimapaket ist bestenfalls die Andeutung einer Richtungsänderung – aber diese ist noch nicht vollzogen.”
Was ist der Ansatz von German Zero?
German Zero will die Blaupause für ein Klimaschutzgesetz schreiben. Es soll mit konkreten Maßnahmen dafür sorgen, dass Deutschland bis 2035 klimaneutral wird. Das geht deutlich über die Klimaziele der Bundesregierung hinaus. Sie will Deutschland bis 2050 klimaneutral machen.
Ins Leben gerufen wurde German Zero 2019, unter anderem von Heinrich Strößenreuther, der zuvor mit dem Volksbegehren für ein fahrradfreundliches Berlin auf sich aufmerksam gemacht hatte. Als der Rechtsprofessor und Mediator Stephan Breidenbach einen Vortrag von ihm hörte, beschloss er, sich der Initiative anzuschließen – und die Ausarbeitung des Klimaschutzgesetzes zu übernehmen. Heute leitet er bei German Zero das “Policy & Legal”-Team. Die Grundidee erklärt er im Gespräch mit Flip so:
»Wir sind zwar nicht zuständig, ein Klimagesetz zu schreiben, aber wir machen es einfach.«
Stephan Breidenbach, German Zero