Dein Zugang zu mehr Orientierung. Kostenlos.

Schalte mit der Registrierung alle Inhalte auf unserer Website frei.

Password must be at least 7 characters long.

     
   
Du hast schon einen Flip-Zugang?
Vielen Dank für Deine Anmeldung. So geht es weiter:

Bestätigungs-
E-Mail öffnen

Bestätigungslink klicken

Mit E-Mail und Passwort anmelden und weiterlesen

Mail nicht angekommen? Bitte prüfe deinen Spam- oder Werbung-Ordner und füge uns deinem Adressbuch hinzu, um zukünftige E-Mails zu erhalten. Bei weiteren Fragen sende uns eine E-Mail an [email protected].

Anmelden

BioBoden
FLIP #26

Wie die Genossenschaft BioBoden Bauern gegen Spekulanten hilft

Was Dich hier erwartet:

Was ist das Problem?

Deutschlands Bauern geht das Land aus. Noch bewirtschaften Landwirt:innen etwa die Hälfte der Fläche Deutschlands. Doch sie wird immer weniger. Das hat mehrere Gründe: 

Investoren nutzen die Äcker als Geldanlage. Der Hintergrund: Für gut bewertete Anleihen und Geld auf Bankkonten gibt es kaum noch Zinsen. Ackerland dagegen gilt als attraktiv. Inzwischen kaufen sogar Versicherungskonzerne und Inhaber von Möbelhäusern Ackerland. Die private Stiftung des ALDI-Erben Theo Albrecht Junior hat in Thüringen für 27 Millionen Euro 4.000 Hektar Acker- und Weideland erworben. Nach einer Studie des staatlichen Thünen-Instituts gehören in Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile 34 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen überregionalen Investoren. 

Verschärft wird das Problem durch die Landwirtschaft selbst. Mit der wachsenden Weltbevölkerung steigt die Nachfrage nach Lebensmitteln. Bauern versuchen, auf der gleichen Fläche immer mehr zu ernten. Vor allem die industrielle Landwirtschaft legt riesige Monokultruren an und überdüngt die Böden. Diese laugen aus und die Erträge gehen langfristig zurück. Man braucht für die gleiche Menge an Lebensmitteln mehr Land. Gleichzeitg wird das Land immer weniger. Jeden Tag verschwinden 60 Hektar in Deutschland unter Asphalt und Beton.

Insgesamt lassen eine hohe Nachfrage – die von Investoren weiter befeuert wird – und ein geringes Angebot die Preise steigen:

25.000 Euro

Und was ist der Ansatz der BioBoden Genossenschaft?

Kurz gesagt kauft die Genossenschaft Acker und Grünland sowie ganze Höfe und verpachtet sie an Biobauern. Denn sie haben es besonders schwer. Einerseits sollen und wollen sie die Landwirtschaft nachhaltiger machen. Andererseits sind ihre Höfe oft kleiner und kurzfristig weniger ertragreich als die ihrer konventionell wirtschaftenden Kolleg:innen. Die wenigsten Biobauern haben das nötige Kleingeld, um die steigenen Preise bezahlen zu können.

Das stellten auch die Öko-Landwirte Stefan Palme und Rolf Henke  aus der Uckermark fest, als ihr Land in die Hände von Investoren zu fallen drohte. Hilfesuchend wandten sie sich an die GLS Bank, die soziale und ökologische Projekte finanziert. Diese gründete daraufhin zusammen mit der GLS Treuhand die BioBoden Gesellschaft, den Vorläufer der heutigen Genossenschaft. Geschäftsführer wurde Uwe Greff, ein gelernter Bankkaufmann.

Ein gelernter Banker hilft Biobauern: Uwe Greff
Ein gelernter Banker hilft Biobauern: Uwe Greff

Greff sammelte erfolgreich Geld von rund 600 Privatanleger:innen und Branchenvertreter:innen ein, um Land für die Biobauern zu kaufen. Doch das reichte ihm nicht, deshalb gründete er 2015 eine Genossenschaft. Nicht bloß ein paar Kapitalgeber, sondern die Konsument:innen selbst sollen mit dem Kauf von Genossenschaftsanteilen den Kauf der Äcker ermöglichen.

»Wir wollen Menschen die Möglichkeit geben, nicht nur ökologische Lebensmittel zu kaufen, sondern den Bio-Landwirten auch den dafür nötigen Boden zur Verfügung zu stellen .«

Die Rechnung dahinter geht so: Wenn man die weltweite Ackerfläche durch die Anzahl aller Menschen teilt, kommt man auf 2.000 Quadratmeter. Die Idee der Genossenschaft ist, dass jeder und jede Verantwortung für die “eigenen” 2.000 Quadratmeter übernimmt, indem er oder sie für 3.000 Euro Genossenschaftsanteile kauft. Für diese 3.000 Euro kann die Genossenschaft dann 2.000 Quadratmeter kaufen.

Zugang zu allen Flip-Recherchen

Registriere dich kostenlos bei Flip, um alle Artikel auf der Website freizuschalten und erhalte Zugang zu all unseren Newsletter-Ausgaben.

Komplett kostenlos

Zugang zu allen Artikeln

Newsletter-Archiv

Du bist bereits registriert?

Disclaimer

Für das Crowdfunding des Marabu-Sneakers und dessen weitere Realisierung hat FLIP gemeinsam mit dem Münchner Sneakerhersteller MONACO DUCKS die Firma GRND gegründet, an der beide Partner zu 50 Prozent beteiligt sind.

Was ist ein Flip?

Flips nennen wir Ideen, die zu einer besseren Wirtschaft beitragen können. Wir stellen sie vor, recherchieren und sprechen mit unabhängigen Experten. Ihr entscheidet: Ist die Idee wirklich ein Flip oder doch ein Flop?

Was ist eine Learning Journey?

Unsere besonders aufwendigen Produktionen bezeichnen wir als Learning Journey. Diese Projekte sollen ein drängendes Problem ganz grundsätzlich aufrollen, um am Ende besser zu verstehen, wie Lösungen aussehen könnten. Dazu recherchieren wir investigativ, arbeiten mit reichweitenstarken Medienpartnern zusammen und veröffentlichen seriell und crossmedial auf vielen Kanälen. Das Ziel: Gemeinsam die Welt verstehen, um sie zu verbessern.