In dieser Folge geht es um zwei Paar Schuhe, die der Moderatorin Janin Ullmann und die der Musikerin Marie Curry von Neonschwarz. Beide sind tausende Kilometer weit gereist, das eine nach Guinea, das andere in den Togo. Obwohl wir sie in Entsorgungskanäle gegeben haben, die unterschiedlicher kaum sein könnten, sind sie also beide in Westafrika gelandet. Wie aber sind sie dort hingekommen und was ist mit ihnen passiert? Und macht es überhaupt einen Unterschied, wo man seine alten Schuhe abgibt? Um diese Fragen geht es in dieser Folge.
Die Reise nach Togo

Die alten Rebooks von Marie Curry, die zur Hamburger Hip-Hop-Gruppe Neonschwarz gehört, sind “schon ordentlich abgerockt”, wie Marie Curry es zu Beginn der Sneakerjagd ausdrückt. Ihr Bandkollege Captain Gips sagt: “Ich hätte gedacht, dass sie einfach hier in Hamburg-Stellingen in der Müllverbrennungsanlage landen und da ein Ende finden.”

Der Altkleider-Container, in den wir die alten Sneaker einwerfen, steht in Hamburg-Altona, sehr zentral vor einem Supermarkt. Wer ihn aufgestellt hat? Auf dem besprühten, schon ziemlich ranzigen Container klebt ein Zettel von “kragetex.internationa.trading” mit einer E-Mail-Adresse. Weder bei Google noch im Handelsregister allerdings findet man eine Firma mit diesem Namen. Wir schreiben an die E-Mail – und bekommen die Nachricht, dass sie nicht zugestellt werden konnte. Später fragen wir bei der Stadt Hamburg nach und erfahren, dass der Container dort eigentlich gar nicht stehen dürfte. Er ist illegal.
Umso gespannter sind wir, wohin die Schuhe von hier aus reisen werden…

Nach zwölf Tagen des Wartens setzen sich die Schuhe von Marie Curry in Bewegung. Wir erhalten ein Signal aus einem Industriegebiet bei Barsbüttel, etwas nordöstlich von Hamburg. Das ist aber ist nur eine Zwischenstation. Der Schuh bewegt sich schnell weiter in die kleine Gemeinde Algermissen, südlich von Hannover. Hier befindet sich die Abadi Export GmbH, die laut ihrer Website “im Bereich der Schuhsortierung eine marktführende Stellung in Europa einnimmt”. Sie bietet karitativ-kirchlichen Organisationen, kommunalen Entsorgern und gewerblichen Sammelunternehmen eine “Zusammenarbeit auf hohem Niveau an.”