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Vielleicht kennt Ihr die Erzählung: Der Ölkonzern BP habe den CO2-Fußabdruck erfunden, um die Verantwortung für die Erderwärmung weg von sich selbst und hin zu uns allen zu verschieben. Ein genialer Marketingcoup, mit dem die Öl- und Kohleindustrie uns geschickt manipuliert habe. „Hast du schon mal deinen CO2-Fußabdruck berechnet?“, fragt das Online-Magazin Perspective Daily in einem Artikel. Darunter heißt es: „Falls deine Antwort „Ja“ lautet, bist du wie Millionen von Menschen auf einen der größten PR-Stunts dieses Jahrhunderts hereingefallen.“

Die Geschichte hinter dem CO2-Fußabdruck ist in Wahrheit etwas komplizierter. Erfunden haben das Konzept keine Marketing-Leute von BP, sondern die beiden Wissenschaftler Mathis Wackernagel und William Rees. 1994 war das. Es hat dann etwas gedauert, bis sich überhaupt irgendwer dafür interessiert hat. Ende der Neunziger Jahre nahm die Umweltorganisation WWF es in eine Broschüre auf. In den frühen 2000er-Jahren hat BP es dann tatsächlich mit einer millionenschweren Werbekampagne populär gemacht. Auch veröffentlichte der Konzern auf seiner Website den ersten Rechner, mit dem jeder Mensch seinen eigenen Fußabdruck kalkulieren kann. Das war geschickte PR. Aber ist deswegen jeder, der so einen Rechner benutzt, BP auf den Leim gegangen?


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Vor ein paar Jahren noch galt nachhaltiger Konsum als Megatrend, als mächtiger Hebel, um die Wirtschaft zum Besseren zu verändern. Viele Menschen fingen an, sich Gedanken darüber zu machen, was das viele Fliegen für das Klima bedeutet und unter welchen Bedingungen die Billig-Jeans am anderen Ende der Welt produziert werden. Das dominierende Narrativ in der Öffentlichkeit war ein freundliches: Hey, guckt mal, da interessieren sich Menschen für ihre Umwelt und wollen die Welt mit ihrem Konsum nicht zugrunde richten. Sie haben sogar Spaß am Verzicht und sind bereit, Marken mit einer nachhaltigen Mission zu unterstützen.

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