Wie man Milliardäre endlich gerechter besteuert, wird derzeit heftig diskutiert. Ein radikaler Vorschlag ist eine Obergrenze auf Vermögen. Wir machen den Realitäts-Check.
2023 gibt es in Deutschland 300 Superreiche mit einem Vermögen von mindestens 100 Millionen Euro mehr als noch im Vorjahr. Die Vermögensungleichheit in Deutschland ist damit überdurchschnittlich hoch, wie eine BCG-Studie zeigt.
Bei den einen bleibt am Ende des Monats also kein Geld mehr übrig, weil alles teurer wird. Die anderen horten weiterhin so viel, dass sie es nicht mal ausgeben könnten. Das sorgt für Frust und schadet auch der Demokratie, wie eine Studie zeigt. Demnach sinkt das politische Engagement an Orten, die besonders ungleich sind.
Noch einen Schritt weiter geht Ingrid Robeyns, eine bekannte Ökonomin und Philosophin, die Theorien gegen Ungleichheit entwickelt. Sie ist Professorin für Ethik an der Universität Utrecht und hat sich ein Konzept ausgedacht, das sie Limitarismus nennt. Dahinter steckt die Idee, dass es eine Obergrenze von 10 Millionen Euro für persönlichen Reichtum geben sollte. Niemand benötigt demnach mehr. Alles, was über diese Grenze hinausgeht, würde mit bis zu 100 Prozent besteuert, de facto also enteignet. Das könnte Robeyns zufolge einerseits extreme Ungleichheit verhindern und andererseits höhere Sozialausgaben finanzieren.
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