Hitze ist das gröĂte durch die Klimakrise bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland â in den letzten Sommern starben tausende Menschen an ihren Folgen. Trotz politischer Initiativen wie dem Hitzeschutzplan des Bundes fehlen vielerorts AktionsplĂ€ne und konkrete MaĂnahmen, etwa ausreichende GrĂŒnflĂ€chen. Gesundheitsorganisationen fordern deshalb im Rahmen des Hitzeaktionstags verbindliche Vorgaben und mehr Hitzeschutz in Stadtplanung und Katastrophenschutz.
âĄïž FĂŒr alle, die es genauer wissen wollen:
- Wie schlimm ist es? In Deutschland steigt die Gefahr durch Hitze â ein neuer Bericht von Forschenden der World Weather Attribution zeigt, wie stark der Klimawandel diese Entwicklung beeinflusst: In den vergangenen zwölf Monaten hat sich die Zahl extremer Hitzetage in 195 LĂ€ndern durch den Klimawandel verdoppelt. In Deutschland wurden in dem Zeitraum 50 Hitzetage gezĂ€hlt â 24 mehr als es ohne den Klimawandel gewesen wĂ€ren. Passend zum Hitzeaktionstag am 04. Juni veröffentlichte das Umweltbundesamt (UBA) eine Studie zur hitzebedingten Sterblichkeit: In den Sommern 2023 und 2024 starben jeweils rund 3.000 Menschen an den Folgen extremer Hitze. Besonders in StĂ€dten, wo sich WĂ€rme staut und sogenannte Hitzeinseln entstehen, ist die Belastung durch extreme Temperaturen hoch.
- Wie gut ist Deutschland vorbereitet? 2023 hat das Bundesgesundheitsministerium einen âHitzeschutzplan fĂŒr Gesundheitâ vorgestellt: Er soll vor allem Risikogruppen besser schĂŒtzen und die Bevölkerung sensibilisieren. FĂŒr die konkreten HitzeaktionsplĂ€ne und MaĂnahmen sind LĂ€nder und Kommunen zustĂ€ndig â etwa indem sie Asphalt und Beton durch BĂ€ume oder GrĂŒnflĂ€chen ersetzen. Der Deutsche StĂ€dtetag hat Best-Practice-Beispiele zum Hitzeschutz gesammelt. Allerdings zeigt der 2024 veröffentlichte âHitze-Checkâ der Deutschen Umwelthilfe (DUH): In vielen StĂ€dten fehlt es weiterhin an ausreichend GrĂŒnflĂ€chen und wirksamen SchutzmaĂnahmen. Besonders schlecht sieht es demnach in Ludwigshafen, Heilbronn und Regensburg aus. Auch eine Correctiv-Recherche hatte 2023 offengelegt, dass der GroĂteil der Landkreise noch gar keine HitzeaktionsplĂ€ne hat. Zum Aktionstag fordert deshalb ein breites BĂŒndnis aus Gesundheitsorganisationen, wie der BundesĂ€rztekammer und der AOK, Hitzeschutz verbindlich zu machen, vor Ort besser zu fördern und stĂ€rker in Stadtplanung und Katastrophenschutz einzubinden.
- So kannst du dich selbst schĂŒtzen: Hitze kann schnell gefĂ€hrlich werden â vor allem fĂŒr Ăltere, PflegebedĂŒrftige, Kinder und Schwangere. Aber auch Obdachlose und Menschen, die drauĂen oder in heiĂen RĂ€umen arbeiten, sind besonders gefĂ€hrdet. Woran man einen Hitzeschlag erkennt und wie man am besten reagiert, erklĂ€rt das Deutsche Rote Kreuz. Damit es nicht so weit kommt: ausreichend trinken, leichte Kleidung tragen, nachts lĂŒften. Weitere Tipps hat der âHitzekniggeâ des Umweltbundesamts.
Quellen: Tagesschau, UBA, Bundesgesundheitsministerium, Klimareporter, Boell, WDR
Wenn du noch tiefer einsteigen willst: In der ARD-Doku "Hitzestau: Wie der Klimawandel uns krank macht" erfĂ€hrst du mehr ĂŒber die gesundheitlichen Folgen der Klimakrise â und wie jede:r zum Hitzeschutz beitragen kann. đș