Es gibt ein Polyamid, das vollständig ohne fossile Rohstoffe und mithilfe erneuerbarer Energien hergestellt wird: Ultramid ZeroPCF von BASF. Anstelle von Erdöl kommen Biomethan und recycelte Fette aus Altspeiseöl zum Einsatz. Die Produktion erfolgt nach dem ISCC+ zertifizierten Massenbilanz-Ansatz und erzielt so einen Netto-Null-CO₂-Fußabdruck. Das Material entspricht in seinen technischen Eigenschaften und der Haltbarkeit herkömmlichem Polyamid, bietet jedoch deutlich bessere Umweltwerte. Trotz dieser Vorteile ist die Nutzung solcher Werkstoffe bislang selten.
Der Ansatz: Sichtbarkeit schaffen und Wandel vorantreiben
Technologische Innovation allein reicht nicht aus, um emissionsfreie Materialien breit im Markt zu verankern. Entscheidend sind mutige Pilotprojekte, die deren Potenzial demonstrieren, sowie eine enge Kooperation zwischen Industrie und Politik. Nur so können die notwendigen strukturellen Veränderungen und der Übergang zu klimafreundlichen Werkstoffen beschleunigt werden.
Vaude setzt das neue Polyamid erstmals für den Fahrradrucksack „TrailControl 20+ Zero“ ein, der mit dem Green Award der Eurobike 2025 ausgezeichnet wurde. René Bethmann, Senior Material Innovation Manager bei Vaude, erklärt: „Der Rucksack ist kein gewöhnliches Produkt, sondern ein echter Gamechanger. Er vereint volle Leistung und Haltbarkeit mit einem CO₂-neutralen Material – ein bedeutender Schritt für die klimafreundliche Outdoor-Branche.“
Der „TrailControl 20+ Zero“ sowie weitere Produkte auf Basis des emissionsfreien Polyamids werden im Oktober 2025 auf der Kunststoffmesse in Düsseldorf präsentiert.